Tipps

Tipps für die Eltern: Wie können Sie die letzte Zeit vor der Einschulung Ihres Kindes sinnvoll nutzen und Ihr Kind auf die Schule vorbereiten?

Förderung der Selbständigkeit und des Selbstvertrauens

  • Nehmen Sie Ihr Kind oft in den Arm und zeigen Sie ihm, dass Sie es lieb haben.
  • Sorgen Sie für einen geregelten Tagesablauf.
  • Nehmen Sie Ihrem Kind nicht alle Arbeiten ab, sondern lassen Sie es vieles selber tun.
  • Räumen Sie Ihrem Kind nicht alles nach.
  • Übertragen Sie ihm kleine Aufgaben im Haushalt.
  • Ihr Kind sollte seinen vollständigen Namen mit Adresse und Telefonnummer wissen.
  • Es sollte sich alleine an- und ausziehen. Dazu gehört auch das Binden einer Schleife.

Förderung der Gemeinschaftsfähigkeit und des Regelverhaltens

  • Machen Sie in der Familie vieles gemeinsam (spielen, essen, Freizeit planen, Rad fahren...).
  • Stellen Sie gemeinsam Regeln für das Zusammenleben in der Familie auf und achten Sie auf die Einhaltung der Regeln! Sie gelten für alle gleichermaßen.
  • Gesprächsregeln kann Ihr Kind am besten beim gemeinsamen Essen und bei Unterhaltungen lernen.
  • Lassen Sie Ihr Kind oft mit seinen Freunden spielen (draußen oder zu Hause).

Förderung der Frustrationstoleranz

  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Probleme und die Lösungsmöglichkeiten.
  • Seien Sie selbst Vorbild, indem Sie in schwierigen Situationen die Ruhe bewahren und sich nicht sofort aufregen.
  • Lassen Sie Ihr Kind nicht immer beim Spielen gewinnen.

Förderung der Konzentration und der Neugier

  • Spielen Sie häufig Gesellschaftsspiele mit Ihrem Kind (Memory, Domino, Mensch ärgere dich nicht...). Achten Sie darauf, dass diese Spiele auch beendet werden. Auch das Wegräumen desSpieles gehört dazu.
  • Erkunden und beobachten Sie die Natur zusammen mit Ihrem Kind.
  • Schauen Sie sich in Ruhe mit Ihrem Kind Bilderbücher an.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind normalerweise um 20.00 Uhr ins Bett geht und genügend Schlaf bekommt (ca. 11 Stunden).
  • Lassen Sie Ihr Kind frei (ohne Vorgabe) malen, basteln und spielen.

Förderung der Fingerfertigkeit

  • Filzstifte sind nicht besonders geeignet zum Schreibenlernen. Das Kind spürt kaum den Kontakt zwischen Papier und Stift, es kann seine Fingerkraft nicht erproben, da die Stifte zu leicht malen. Auch das Steuern, Stoppen und Abbremsen ist schwieriger. Geben Sie Ihrem Kind lieber Wachsmalkreiden und dicke Holzmalstifte in die Hand!
  • Geben Sie Ihrem Kind zum Malen möglichst großes Papier. Das fördert großräumigere und flüssige Bewegungen. Alte Tapetenrollen und Packpapier sind gut geeignet.
  • Es gibt kleine Hilfsmittel für Kinder, die den Stift nicht richtig halten können: zum Beispiel einen Dreieck-Gummihalter, der auf den Stift geschoben wird, so dass die Finger richtig anliegen. Fragen Sie die Erzieherin im Kindergarten, denn diese Schreibhilfen gibt es meist nur im Fachhandel.
  • Befestigen Sie Malpapier mit Klebeband auf dem Tisch, damit es nicht verrutscht.
  • Sorgen Sie für ausreichend Platz beim Malen.
  • Vermeiden Sie unnötigen Ärger durch „Mal-Unfälle“. Ein altes Plastiktuch als Unterlage verhindert Tischmalereien. Zum Malen mit Wasserfarben brauchen die Kinder einen alten Malkittel und einen Wasserbecher mit gutem Stand.
  • Wenn das in Ihrer Umgebung möglich ist: Lassen Sie Ihr Kind mit Straßenkreiden kleine Kunstwerke auf dem Gehsteig herstellen. Eine kleine Schultafel mit Kreide reizt außerdem fast alle Kinder zum Schreiben und Malen.

Förderung der sprachlichen Kompetenz

  • Fragen Sie Ihr Kind nach seinen täglichen Erlebnissen, nach seinen Wünschen, Sorgen
  • Erzählen Sie von sich selbst, von Ihren Erlebnissen, Ihren Gedanken, von Ihrem Alltag.
  • Beantworten Sie die Fragen Ihres Kindes. Regen Sie es an, nachzufragen, wenn es etwas wissen will oder wenn es etwas nicht verstanden hat.
  • Schalten Sie bei längeren Fahrten das Autoradio aus. Unterhalten Sie sich statt dessen miteinander oder lassen Sie sich mit Ihrem Kind kleine Spiele einfallen.
  • Führen Sie Selbstgespräche. Denken und überlegen Sie laut, wenn Sie etwa Dinge im Haushalt erledigen, den Tisch decken oder den Einkaufszettel schreiben. So bekommt Ihr Kind Sprache angeboten und lernt zugleich, wie das Sprechen beim Überlegen hilft.
  • Sprechen Sie über das, was Sie tun - beim Kochen und Kuchenbacken, beim Aufräumen oder beim Basteln mit Ihrem Kind.
  • Lesen Sie Ihrem Kind häufig Geschichten aus Kinderbüchern vor und sprechen Sie anschließend darüber.

Förderung der mathematischen Kompetenz

  • Spielen Sie viele Würfelspiele mit Ihrem Kind.
  • Lassen Sie es viel sortieren und Mengen vergleichen.
  • Machen Sie unterschiedliche Geräusche. Wie oft habe ich in die Hände geklatscht? Wie oft habe ich geschellt?

Förderung des Gedächtnisses

  • Geben Sie Ihrem Kind häufig Aufträge zum Merken. Es soll etwa drei Dinge, die Sie brauchen, aus dem Keller holen, etwas einkaufen oder jemandem etwas ausrichten.
  • Nutzen Sie alle Tätigkeiten, für die man bestimmte Dinge braucht, zum Merken. Wenn Sie einen Kuchen backen: Zählen Sie Ihrem Kind die Zutaten auf. Es soll Ihnen helfen, das ganze zu merken und herzurichten. Wenn Sie basteln: Überlegen Sie gemeinsam vorher, was man alles braucht und lassen Sie es Ihr Kind wiederholen, bevor es losgeht.
  • Lassen Sie Ihr Kind oft jemand anderem erzählen, wie eine Arbeit vor sich ging. Wenn Sie etwas gebastelt haben, kann Ihr Kind zum Beispiel hinterher die einzelnen Arbeitsschritte erklären.
  • Gehen Sie vor dem Zu-Bett-Gehen den ganzen Tag mit Ihrem Kind noch einmal durch. Erinnern sie sich gemeinsam an alles, was passiert ist.
  • Wenn Sie ein Fest feiern: Zählen Sie hinterher mit Ihrem Kind noch einmal auf, wer alles da war. Oder: Ihr Kind soll aus dem Gedächtnis sagen, was es alles zum Essen gab oder welche Geschenke es bekommen hat.
  • Singen Sie Lieder mit Ihrem Kind oder lernen Sie kleine Verse, die es vielleicht Oma und Opa aufsagen kann.


Üben des Schulweges

  • Gehen Sie den sichersten Schulweg mehrmals mit Ihrem Kind ab und machen Sie es auf Gefahren aufmerksam. Gehen Sie den Weg auch zur Hauptverkehrszeit ab.
  • Lassen Sie Ihr Kind Führer sein.
  • Beobachten Sie Ihr Kind, wenn es den Weg mit Freunden abgeht. Verhält es sich auch jetzt richtig?
  • Seien Sie nicht zu ängstlich sondern trauen Sie Ihrem Kind etwas zu.


Wenn Sie den Großteil dieser Tipps beachten, können Sie und Ihr Kind dem ersten Schuljahr gelassen entgegensehen.